Das Grundthema, unter das sich alle Bilder dieser Ausstellung einordnen lautet: Ausrichtung, Ausrichtung des Einzelnen in einer Gruppe, Ausrichtung der Gruppe in ihrem Umfeld.
Ausrichtung als aktiver und passiver Prozess, als bewusste individuelle Handlung oder als Akzeptanz einer höheren Ordnung in die man sich einfügt.
Am Beispiel von Dirndln und Plattlern wird der große Spannungsbogen dieses Themas bearbeitet.
Vom Beginn, als dem Wunsch nach Ausrichtung, nach Orientierung bis zur möglichen Auslöschung der Individualität in den Strukturen und Regeln einer übermächtigen Ordnung, zeigen die Bilder ein vielschichtiges Kaleidoskop dieses Themas.
So zeugen beispielsweise viele der Exemplare mit mehreren figürlichen Darstellungen, inwieweit es dem Einzelnen möglich ist, sich in der Ausrichtung an vorgegebenen Werten seine Individualität zu bewahren.
Dass die Akzeptanz von überlieferten Werten durch den Zeitgeist in Unordnung gebracht werden kann, was zum zeitweiligen Verlust der Ordnung, zum Bruch führt, aber sich schließlich doch noch zur Neudefinition dieser Werte entwickeln kann, zeigen einige der „Musterplattlerbilder“.
So kann sich der Betrachter von den richtunggebenden Linien leiten lassen und sich fragen, wie präsent er selbst in dieser Welt voller Richtlinien, einer menschengemachten und einer natürlichen Ordnung ist und inwieweit er selbst schon einen Teil seiner möglichen Handlungsspielräume durch Ausrichtung an von der Allgemeinheit sanktionierten Mustern aufgegeben hat.
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